KROATIEN (DALMATIEN) - 1.6. bis 25.6.2020


Prolog
Eigentlich sind wir ja jedes Frühjahr in Kroatien, aber dieses Mal hing das Damoklesschwert der Corona Krise über uns. Bis zum letzten Moment wussten wir nicht ob wir fahren können oder nicht. Dabei sind sowohl Slowenien bereit uns durchfahren zu lassen und Kroatien hat sowieso seit Anfang Mai die Grenzen offen, aber bei der Rückreise drohte uns wieder Selbstquarantäne. Das haben wir schon nach Teneriffa genossen, das brauchen wir kein zweites Mal.
Erst vor wenigen Tagen kam dann auch die Meldung, dass Österreich ab 15.6. die Grenzen aufmachen wird und Schwupps, weg sind wir. 
Unsere diesjährige Destination ist Pakoštane, knapp 40 km südlich von Zadar bzw. knapp 40 km nördlich von Šibenik. Westlich vorgelagert sind die unzähligen Inseln der Kornaten. Pakoštane ist ein kleines dalmatinisches Dorf mit ca. 4000 Einwohnern, das großteils vom Fremdenverkehr lebt, sich aber seinen Liebreiz erhalten hat. Große Hotels und Ramba Zamba sucht man hier vergebens - Gott sei Dank. Bereits im vergangenen Jahr haben wir durch Zufall die Unterkunft bei Frau Nada ausfindig gemacht und die freut sich genauso auf uns (Touristen sind derzeit Mangelware) wie wir uns schon wieder auf Dalmatien freuen. 
In diesem Sinne: "podiže čaše za vino - za to je vrijeme bilo odlično u Dalmaciji" (erhebt die Gläser - auf eine tolle Zeit in Dalmatien)

1.6.2020 - Anreise
Pünktlich um 10 Uhr wie geplant geht es los. Wir wählen die Route über Graz, die zwar länger ist als jene über Villach, aber zu über 90% über Autobahnen verläuft. Die Straßen sind leer, sowohl in Österreich als auch in Slowenien und in Kroatien. Die Einreise nach Slowenien ist unproblematisch. Da wir nach Kroatien weiterfahren wollen werden wir von den Slowenen durch gewinkt. An der Grenze zu Kroatien präsentieren wir unsere Internetanmeldung und schon haben wir auch diese Hürde geschafft. Insgesamt gesehen gibt es nur die 750 km abzuspulen. Und das geht in Rekordzeit. In 7 Stunden sind wir am Zielort und werden von der Ana, der Tochter des Hauses schon erwartet. Schnell die Sachen nach oben bringen und nichts wie ab zum Wirt unseres Vertrauens. Der hat zwar zur Zeit nur die kleine Karte aufliegen - heißt Pizza - aber der kann Pizzen besonders gut. Dazu ein frisches Bier vom Fass. Als Nachspeise gönnen wir uns ein (eigentlich waren es zwei) Gläschen vom guten Roten des Hauses und vom Haus kommt dann noch der unvermeidliche Sliwowitz. Die Kirchenglocken begrüßen uns mit einem ausdauernden Glockenspiel und als wir wieder nach Hause wanken kommt es uns grad so vor als wären wir eigentlich nie fort gewesen. Die milden Temperaturen, die gradlinigen Kroaten, das gute Essen und das Flair hier ist uns schon sehr vertraut und wir schätzen dies sehr. Mal sehen, was wir in den nächsten 26 Tagen noch so alles erleben werden.


2.6.2020 - Wanderung nach Drage
Da der gestrige Tag doch etwas anstrengend war, lassen wir es heute eher ruhig angehen. Gefrühstückt wir erst um 12:30 Uhr. Danach machen wir uns auf den Weg nach Drage. Immer an der Küste entlang führt ein Wanderweg zu dem ca. 5 km entfernten Dörfchen, das ausschließlich vom Fremdenverkehr lebt. Da zur Zeit so gut wie nichts hier los ist, liegt Drage ebenso wie Pakoštane noch im Winterschlaf. Die Wanderung ist recht abwechslungsreich. Zunächst geht es entlang des recht langen Standes, bis nach ca. 2 km der Wald beginnt. Während bis zum Wald der Strand aus feinem Kies besteht wird ab dem Wald die Küste felsiger. Nach  einer Stunde sind wir in Drage und stellen fest, dass hier eine Großbaustelle ist. Vermutlich wird hier eine kleine Marina für die Bootsbesitzer gebaut. Wir gehen noch weiter bis zum Campingplatz Oaza Mira, welcher auf der Anhöhe der Halbinsel liegt. Jetzt nach Pfingsten sollte der eigentlich gut gebucht sein, aber wir finden lediglich ein paar wenige Wohnwagen und Reisemobile vor. Angesichts des Lärms den die Großbaustelle unterhalb verursacht überhaupt ein Wunder, dass man sich sowas im Urlaub gibt. Wir wandern wieder zurück und sind nach dieser 3 stündigen Wanderung relativ erschöpft. Wir merken, dass wie die letzten Wochen etwas zu wenig für unsere Fitness getan haben - das wird sich ändern!


3.6.2020 - Ausflug nach Vrana
Die Hauptattraktion in Vrana sind die Überreste der alten Wehranlage Templarska Gradina. Diese liegt nahe dem Ufer des Vrana Sees und an der Grenze des gleichnamigen Naturparks. Die mittelalterliche Festung hatte einen sakralen, militärischen und zivilen Zweck. Die Stadt Vrana ist äußerst wichtig für die kroatische Geschichte des Mittelalters, als Sitz großer kirchlicher und weltlicher Macht vom 11. bis 14. Jahrhundert und als Aufbewahrungsort der kroatischen Königskrone und anderer Wertsachen. Im Laufe der Geschichte wurde die Stadt von den Benediktinern, Templern und Rittern von Iwanowo, den Venezianern und schließlich den Osmanen regiert und war Schauplatz vieler Konflikte und Schlachten. Nach dem Abriss während des Candianischen Krieges im 17. Jahrhundert wurde sie nie wieder instand gesetzt. Die Ruine liegt nur wenige Meter von dem ebenfalls sehr bedeutsamen Bauwerk Maškovića Han entfernt.  Das Gasthaus von Jusuf Mašković in Vrana wurde im 17. Jahrhundert erbaut und diente als Gasthaus, Rastplatz und Wohnsitz. Es beherbergt auch heute noch ein Restaurant der gehobenen Kategorie und ist in Privatbesitz. Von dem ehemaligen Glanz der Stadt Vrana blieb außer dem Gasthaus nichts übrig. Zum Dorf geschrumpft wir es fast ausschließlich von Bauern bewohnt, welche auf dem äußerst fruchtbaren Boden alle Arten von Obst und Gemüse anbauen. Was uns natürlich auch brennend interessiert ist der Wanderweg „Hajdemo do Vrane“ was wörtlich bedeutet „lass uns nach Vrana gehen“. Dieser Weg beginnt bei der alten Wehranlage und führt zunächst ca. einen km ins Hinterland bis zum Fuße des hinter Vrana liegenden felsigen Hügellandes. Wir besichtigen die Höhle, bzw. Quelle Pezina Izvor an. Danach geht es  steil bergauf, bis wir den ersten Höhenrücken erreichen. Leider ist der Wanderweg in einem äußerst desolaten Zustand. Überall liegen entwurzelte Bäume kreuz und quer und nach einer guten Stunde beschließen wir die Wanderung abzubrechen. Zurück in Vrana gehen wir noch ein wenig querfeldein und kommen so zufällig zur „Katolička crkva Svete Nediljice“. Diese Kirche aus dem 11. Jahrhundert weist eine Besonderheit auf. Im riesigen Innenhof gibt es jede Menge Kirchenbänke unter freiem Himmel und wenn das Wetter es zulässt, werden die Gottesdienste im Freien gefeiert. Ringsherum blühen die Lindenbäume und verströmen einen betörenden Duft. Wir setzen uns auf eine der Bänke und genießen die Ruhe und den Duft unter den Augen der hohen Geistlichkeit, die hier als Bronzefigur zugegen ist. Am Rückweg fahren wir zu einem uns bekannten Gasthaus und müssen leider feststellen, dass der noch geschlossen hat. Also fahren wir nach Hause und bemühen die Gastronomie in unserem Ort. Heute ist es das Restaurant Gabre am Hafen das getestet wird. Mixed Grill und Cevapcici vom allerfeinsten, der Rotwein angenehm und der Sliwowitz vom Haus seufzerlösend. Müde vom Wandern und vom Essen lassen wir es für heute genug sein. Morgen ist ja auch noch ein Tag.

 
 
 

4.6.2020  - Wetterumschwung
Der Plan für heute sah eine Wanderung von der Bucht Soline aus in das nur wenige Kilometer nördlich gelegene Biograd na Moru vor. Vor vielen Jahren haben wir von hier aus immer unsere Segeltörns gestartet. Den riesigen Yachthafen kennen wir zwar in- und auswendig, nicht aber den Ort selbst. Unserem Vorhaben macht allerdings der Yugo (auch bekannt als Sirocco) einen Strich durch die Rechnung. Dieser aus Südost blasende warme Wind bringt stets Feuchtigkeit mit sich. Ab Nachmittag ist mit Niederschlägen und Gewittern zu rechnen. Bei Windgeschwindigkeiten zwischen 35 - 70 km/h muss man nicht unbedingt zu Fuß an der Küste unterwegs sein. Der Spuk wird wahrscheinlich nach 2 Tagen wieder vorbei sein – das hoffen wir inständig! Also belassen wir es heute bei einem kurzen Spaziergang zum Bäcker. Ein großes Weißbrot und 2 Teile (1 mal süß - 1 mal salzig) wechseln den Besitzer und am Rückweg entdecken wir noch den kleinen Marktstand eines Bauern aus Vrana, bei welchem wir uns noch mit frischem Gemüse eindecken. Und wie es der Zufall will kommen wir an einem Haus vorbei, in welchem Wein und Schnaps feilgeboten wird. Die Dame des Hauses entführt uns gleich einmal in den Weinkeller und so gibt es noch vor dem Frühstück eine Weinverkostung. Die Auswahl ist überschaubar - es gibt einen Roten und einen Weißen. Wir nehmen 2 Liter vom Roten und während der in 2 Flaschen abgefüllt wird offeriert uns das Mütterchen noch ihren Feigenschnaps und Marillenlikör. Der muss natürlich auch noch verkostet werden und da uns die Wahl schwer fällt, nehmen wir halt von Beiden je einen Liter mit. Leicht angeduselt bringen wir unsere Beute in Sicherheit, bevor das Wetter noch schlechter wird. Gegen Mittag gibt’s erst einmal ein Frühstück und die beiden Teile vom Bäcker erweisen sich als Volltreffer. Danach ist erst einmal eine Siesta angesagt. Eine Spanischstunde verkürzt den Nachmittag. Die Tomaten und Gurken werden zu einem schmackhaften Salat verarbeitet und schon dämmert es draußen. Wir schauen uns noch die Nachrichten im TV an und das war es dann für heute. Morgen soll das Wetter richtig schlecht sein, für Samstag ist wieder besseres Wetter vorhergesagt. 

5.6.2020 - Sturm
Die ganze Nacht über hat es gestürmt und das setzt sich auch während des heutigen Tages fort. Noch dazu regnet es stark und wir ziehen es vor heute zu Hause zu bleiben. Der Wetterbericht verspricht für morgen besseres Wetter. Wir lesen, bemühen das Internet, kochen, lernen Spanisch und schauen ein bisschen TV. Und schon ist der Tag vorbei, der Sturm hat etwas nachgelassen und es hat zu regnen aufgehört. Mehr gibt es heute nicht zu vermelden.

6.6.2020 - Wanderung zum Crvena Luka (roter Hafen)
Der Wetterbericht hat Wort gehalten. Der Sturm ist weg und auch der Regen. Bei angenehmen 22 Grad und einer leichten Brise beginnen wir den Tag mit unserem morgendlichen Spaziergang zum Bäcker. Danach Frühstück - diesmal zur Normalzeit - und dann machen wir uns auf den Weg zum Crvena Luka. Hierbei handelt es sich um eine große Bucht an dem das gleichnamigen Nobelresort beheimatet ist. Der Weg führt uns zunächst entlang der Küste durch den Campingplatz Cuka. Weiter über unbefahrene Straßen bis zum Camp California und noch weiter zum Pinienstrand. Hernach auf unbefestigten Wegen zu unserem Ziel, der Bucht Crvena Luka. In dem riesigen Resort sehen wir alles in allem vielleicht 20 Personen. Das Wasser ist glasklar, es herrscht eine himmlische Ruhe und der nötige Abstand zu den Mitmenschen ist gegeben. Nach einer kurzen Rast machen wir uns auf den Rückweg und retten kurz vor unserem Quartier noch schnell einer Schildkröte das Leben. Die wollte gerade die Straße überqueren auf der doch ein wenig Verkehr war. Es ist mittlerweile kurz vor 16:00 Uhr und der Magen knurrt. Also gehen wir die 5 Minuten in den Ort und lassen uns die kroatische Kost munden. Danach am Heimweg noch ein Eis als Nachtisch und schon setzt wieder die Dämmerung ein.

 
 
 
 

7.6.2020 - Sonntag
Heute, am Sonntag sollte der Wochenmarkt in Pakoštane stattfinden. Sollte er, tut er aber leider nicht! Wir gehen gegen 9:00 Uhr - also zu nachtschlafender Zeit - zum Marktplatz, welcher völlig verwaist ist. Also kaufen wir schnell noch ein paar Kleinigkeiten in dem kleinen Lebensmittelgeschäft, welches aber leider weder frisches Obst bzw. Gemüse anbietet. Das Wetter ist eigentlich recht freundlich, teilweise scheint die Sonne, teilweise gibt es eine dünne, hohe Wolkenschicht. Die Temperatur ist moderat, leider weht wieder ein Wind von Südost. Am Nachmittag gehen wir an den Strand und lassen uns eine Stunde von der Sonne verwöhnen, bis der stärker aufkommende, kühle Wind uns den Spaß verdirbt. Laut Wetterbericht hätte es heute eigentlich Sonne satt und keinen Wind geben sollen, aber das hat Petrus offensichtlich nicht gewusst.

8.6.2020 - Was ist mit dem Wetter los?
Am frühen Morgen weckt mich ein lautes Geräusch auf unserer Terrasse. Ich schau nach und muss feststellen, dass es wieder ordentlich stürmt. Schnell alles ein wenig sturmsicher machen und wieder rein in die warme Stube. Im Norden stehen bedrohliche Gewitterwolken am Himmel und gegen 7:00 Uhr geht es auch schon los. Regen, Blitz, Donner und Sturm. Was will man mehr? Ein guter Grund für Gerti etwas länger an der Matratze zu horchen und ich schnappe mir mein Lehrbuch und schiebe eine Extraschicht Spanisch. Gegen Mittag nehmen wir unser Frühstück zu uns und lernen noch ein bisschen gemeinsam. Plötzlich reißen die Wolken auf und wie schlüpfen schnell in die Wandersachen und wandern auf dem Küstenwanderweg Richtung Drage. Wir machen vorher noch schnell ein Foto von unserem Haus, wo wir im ersten Stock residieren. Eigentlich haben wir das ganze Haus für uns, denn wir sind die einzigen Gäste. Kurz bevor wir Drage erreichen verfinstert sich der Himmel erneut und wir kehren um. Nach knapp 2 Stunden sind wir wieder in unserem Ort und gehen etwas Essen. Heute gibt’s für Gerti Muscheln und meine Wenigkeit verputzt einmal mehr eine Pizza. Am Heimweg statten wir unserem Bäcker noch einen Besuch ab und erstehen einen Burek. Ein Burek ist ein Blätterteiggebäck welches sowohl süß als auch salzig angeboten wird. Beiden Arten haben eines gemeinsam: es ist keine Diätkost! Wir wählen heute die Variante mit Topfen und zahlen für ein knappes ½ kg grad mal 1,50 €. Zu Hause wird dem Burek der Garaus gemacht und danach verlangt der Körper nach Ruhe. Bitte sehr, kann er haben. Siesta bis zur Zeit im Bild und dann gleich wieder in die Horizontale.

 
 
 

9.6.2020 - Biograd na Moru
Der heutige Vormittag ähnelt dem gestrigen wie ein Ei dem anderen. Das Wetter ist miserabel, teilweise schüttet es wie aus Kübeln. Aber der Wetterbericht frohlockt mit besserem Wetter am Nachmittag. Also warten wir halt auf den Nachmittag und als wir gegen 14:00 Uhr das Haus verlassen klart es tatsächlich auf. Wir fahren bis zu dem bekanntesten Strand von Biograd na Moru, der Bucht Soline. Normalerweise bekommt man hier am Nachmittag garantiert keinen Parkplatz mehr, heuer jedoch sind keine 5 Autos hier. Wo früher mehrere 1000 Badegäste die weitläufige Anlage bevölkerten, sind heute alles zusammen vielleicht 20 Leute zugegen. Von der Bucht bis nach Biograd verläuft ein wunderbarer, ca. 1 km langer Wanderweg. Auch hier herrscht gähnende Leere. Biograd beherbergt eine der größten Charter Stützpunkte Dalmatiens wo es immer emsig zugeht. Heute ist es hier ruhig, sehr ruhig. Alle Boote liegen im Hafen, auf See ist kein einziger Segler zu sehen. Wir schlendern durch die nicht unbedingt sehenswerte Altstadt und auch hier ist Totenstille. Nach 2 Stunden haben wir genug von dieser Trostlosigkeit und fahren wieder in unser kleines Dorf. Hier spielt sich wenigstens das Leben noch auf der Straße ab und statt der fehlenden Touristen  besuchen die Einheimischen die Gastwirtschaften. Ja, hier gibt es Leben, ruhig, beschaulich, kroatisch. Unser Stammwirt hat wieder die normale Speisekarte und somit gibt es heute für Gerti Calamari vom Grill und für mich meine heißgeliebte Pašticada. Nachdem wir heute auf den Sliwowitz verzichten, werden unsere ersten 2 Glas Wein nicht verrechnet. Am Heimweg kommen wir beim Bäcker vorbei und der hat grad ein frisches Blech Cremeschnitten im Schaufenster. Na, da müssen wir natürlich zuschlagen und somit ist auch für das Betthupferl gesorgt.

 
 

10.6.2020 - Naturpark Vransko jezero
Sonnenschein und angenehme Temperaturen bereits in den Morgenstunden, beschleunigen unsere heutige Gangart enorm. Schluss mit Frühstück zur Mittagszeit und faulem Abhängen, heute geht es wieder raus in die Natur. Nur gut einen Kilometer von unserem Quartier entfernt beginnt der NP Vransko jezero, welcher sich über 57 km² erstreckt und 1999 ins Leben gerufen wurde. Der Vransko See mit allein über 30 km² Wasserfläche ist der größte Binnensee Kroatiens. Wir fahren ans Ostufer und machen eine wunderbare Wanderung. Wir sind hier völlig allein, einzig ein Schwan und ein alter Fischer begrüßen uns am Parkeingang. Ein schöner Wanderweg führt annähernd um den ganzen See. Wir begnügen uns mit einem kleinen Teil, einmal am See entlang, einmal durch das angrenzende Hügelland. Dank der starken Niederschläge grünt und blüht es überall. Die vielen unterschiedlichen Blütenpflanzen duften einfach wunderbar und wir können uns gar nicht satt riechen. Nach gut 2 Stunden sind wir wieder beim Ausgangspunkt und machen eine kleine Rast. Heute wird zu Hause gekocht (Risotto) und gegen 17:00 Uhr fahren wir noch zu der Vogelbeobachtungsstation am Westende des Sees. Auch hier sind wir die einzigen Besucher und so haben wir auch  diesen Teil des Parks ganz für uns allein.

 
 
 
 
 
 
 

11.6.2020 - Fronleichnam
Das Fronleichnamsfest ist ein Hochfest im Kirchenjahr der katholischen Kirche, mit dem die bleibende Gegenwart Jesu Christi im Sakrament der Eucharistie gefeiert wird. In Kroatien mit knapp 90% katholischer Bevölkerung ein sehr wichtiger Tag. Bereits in den frühen Morgenstunden rufen die Glocken die Gläubigen in die Kirche. Und wie mir das Gebimmel beweist, gleich mehrfach an diesem Morgen. Das Wetter ist wieder eher unbeständig und wir verbummeln einmal mehr einen Vormittag. Nach einer weiteren Lektion Spanisch gehen wir zum Wirt und genießen das gute kroatische Essen. Danach gehen wir noch schnell zum Bäcker - die Geschäfte haben auch an einem  so hohen Feiertag durchgehend geöffnet - wo wir uns ein Brot fürs morgige Frühstück besorgen und noch ein kleines Betthupferl für heute Abend in Form einer feinen Schokotorte. Anschließend bummeln wir noch an den Strand und genießen ein wenig die Sonne. Es sind heute deutlich mehr Leute unterwegs, hauptsächlich Kroaten. Zu Hause dann noch ein bisschen Fernsehen und schon ist es wieder Abend.

12.6.2020 - Wandern und Meer
Perfektes Wetter bereits am Morgen. Heute geht’s etwas früher als gewohnt sportlich los. Wir fahren zur Kirche „Svete Nediljic“ - siehe Bericht vom 3.6. - und wandern runter zum Vrana See. Leider ist außer mannshohen Binsen nichts zu sehen. Weiter geht es zu einem Bauernhof, der von vielen Hunden bewacht wird. Kaum nähert man sich einem der Hunde zieht er den Schwanz ein und verschwindet hinter dem Zaun. Also, viel Lärm um nichts. Wir wandern weiter - bergauf - und kommen rasch zu der Erkenntnis, dass auf diesem Weg nichts sehenswertes mehr zu erwarten ist. Also drehen wir um und gehen kurz nach dem Bauernhof einen Weg empor. 150 Höhenmeter später haben wir eine Abzweigung erreicht, welche uns wieder zum Ausgangspunkt zurück bringt. Hier in Westen des Sees, ist das Gelände wesentlich karstiger als im Osten, wo wir vor 2 Tagen unterwegs waren. Nach knapp 2 Stunden sind wir wieder bei der Kirche und halten ein wenig inne. Zu Hause angekommen basteln wir uns ein schnelles Mittagessen und danach eine kurze, aber unvermeidliche Sieste. Bepackt mit Badetasche und Strandsesseln geht es dann ab an den Strand. Es sind ein paar mehr Leute zugegen, aber hier ist Platz genug um den nötigen Sicherheitsabstand zu wahren. Im Wasser tummeln sich nur wenige und die nur bis zu den Knien, also verspüren auch wir kein dringendes Bedürfnis uns in die Fluten zu stürzen. Mit dem E-Book bewaffnet lassen wir uns 2 Stunden von der Sonne verwöhnen und treten dann den Heimweg an. Noch ein Gläschen vom guten Roten und ein bisschen TV und schon wieder neigt sich ein wunderbarer, entspannter Tag dem Ende zu.

 
 
 
 
 

13.6.2020 - Ausflug nach Pirovac
Gerade einmal 20 km östlich von uns liegt das keine Hafenstädtchen Pirovac. Mit knapp 2000 Einwohnern eher ein Dorf, welches bereits zum Bezirk Šibenik gehört. Wir suchen uns einen Parkplatz und machen uns zu Fuß auf den Weg. Am südlichen Ende der bebauten Zone gibt es eine sehr spitz zulaufende Bucht und auf der anderen Seite der Bucht gibt es nur Natur pur. Dieses Mal begrüßt uns nicht ein Schwan und ein Fischer in seinem Boot sondern ein Kormoran und ein Wrack. Wir runden die Bucht und von nun an geht es nach oben. Aber der Weg ist gut und die Steigung nur mäßig. Nach einer knappen Stunde erreichen wir das Ende des Höhenweges und gehen am Strand entlang zurück. Nach wenigen 100 Meter verlässt der Pfad den Strand und verläuft etwas im Landesinneren. Und plötzlich ist er wieder da, der Duft von dem wir gar nicht genug bekommen können. Nicht nur wir sind angetan von dieser wahrlich paradiesischen Szenerie, auch unzählige Schmetterlinge finden Gefallen an den vielen Blüten. Sie flattern um uns herum und zeigen überhaupt keine Scheu. Dem Zustand des Weges nach zu schließen, kommen hier aber auch nicht gerade viele Leute vorbei. Nach 2 Stunden sind wir wieder im Ort und steuern unverzüglich die Konoba Vesela an. Eine Konoba ist ein Wirtshaus - so wie es sie früher auch bei uns einmal gab. Lokale Gerichte werden serviert und die Bevölkerung kehrt hier ebenso gerne ein wie die zurzeit sehr wenigen Touristen. Als Vorspeise gibt es Miesmuscheln nach Buzara Art und danach Ćevapčići und Ražnjići. Alles einfach, aber köstlich. Wir fahren heim und gehen noch schnell zum Bäcker um uns ein Brot und ein Betthupferl zu besorgen. Danach noch einen Sliwowitz auf der Terrasse und dann wird nur noch verdaut. 

 
 
 
 
 

14.6.2020 - Sonntag
Heute in den Morgenstunden schallt wieder extrem laute Musik über Pakoštane. Einmal mehr gibt es ein paar Idioten, die absolut keine Rücksicht auf die anderen nimmt. Anlass genug, um dem Tourismusbüro ein entsprechendes scharfes Mail zu schicken. Ob es was hilft? Wir werden es sehen. Das Wetter ist heute durchwachsen. In der Früh scheint die Sonne und gegen die Mittagszeit zieht eine hohe Bewölkung auf. Kurz vor Mittag gehen wir zum Markt, gerade noch rechtzeitig bevor der letzte Stand schließt. Wie kaufen Tomaten und Zwiebeln und machen uns zu Mittag eine Portion Spaghetti mit Tomaten, Knoblauch und viel Rosmarin. Danach eine Lektion Spanisch und dann Siesta bis zum späten Nachmittag. Noch ein bisschen TV und dann ab in die Horizontale.

15.6.2020 - das Wetter spielt uns einen Streich
Von einem konstanten Wetter hier in Dalmatien kann heuer keine Rede sein. Heute Früh ist es stark bewölkt. Die eigentlich sehr genaue Wettervorhersage prognostiziert besseres Wetter ab 10:00 Uhr. Als wir uns auf den Weg machen wollen fängt es zu regnen an. Mittag sind dann die meisten Wolken abgezogen und wir schauen einmal runter zum Strand. Nur ganz wenige Leute sind hier anzutreffen. Wir bummeln ein wenig herum und gehen dann zu unserem Wirt. Um 14:00 Uhr sind wir wieder zu Hause und das Wetter ist ganz ok. Also rein in die Badehose und runter zum Strand. Dort weht der allgegenwärtige Wind - heute einmal aus Nord - und wir machen es uns bequem. Bei der hohen Bewölkung braucht man keine Angst vor einem Sonnenbrand zu haben. Ausgestattet mit ausreichend Lesestoff bleiben wir 2 Stunden am Wasser. Zu Hause am Abend die tägliche Routine: Nachrichten, Sport und Wetter anschauen und dann wird an der Matratze gelauscht.

16.6.2020 - Zadar
Gerti braucht dringend einen neuen Bikini und eine Caprihose. Das Auswahl an Bekleidungsgeschäften hier in Pakoštane ist eher bescheiden bis gar nicht vorhanden uns so fahren wir in das 33 km nördlich gelegene Zadar, genauer gesagt in das große Shopping Center Supernova. Der Parkplatz ist nur halb voll und im Shoppingcenter ist praktisch nichts los. Außer im Lebensmittelmarkt sieht man kaum Kunden in den Geschäften. Wir klappern alle ab und finden dann endlich die gesuchte Badebekleidung. Auch hier im Geschäft nur wenige Kunden. Uns das Angebot entspricht eher der Herbst- / Winterkollektion. Haben die gar die Sommermode storniert wegen Corona 19? In manchen Läden hängen sogar noch die Winterklamotten zum Sonderpreis. Caprihosen gibt es keine. Also brechen wir nach gut 2 Stunden die Shoppingsession ab und fahren zum großen Parkplatz bei der Altstadt. Auch hier gähnende Leere. Lediglich eine Handvoll Autos wo sonst hunderte geparkt sind. Die Altstadt ist wunderschön und menschenleer. Normalerweise drängen sich hier massenweise Asiaten und Touristen vieler anderer Nationen, heute gehört die Altstadt den Einheimischen und uns. Wir gehen zu einem uns bekannten Wirt und bestellen uns einen Salat. Danach noch eine kleine Runde durch das historische Zentrum. Kurz vor dem Parkplatz gibt es jenen Bäcker, bei dem wir immer eine große Portion Baklava kaufen. So auch heute. Danach fahren wir heim und ruhen uns kurz aus. Am Abend besuchen wir unseren Wirt und stellen fest, der Laden brummt. Viele Einheimische aber auch vermehrt Touristen geben sich ein Stelldichein. 

 
 
 
 

17.6.2020 - noch einmal Vrana See
Das Wetter ist schön und so wählen wir einmal mehr den Vrana See für eine ausgedehnte Wanderung. Das Südwest Ufer liegt Pakoštane am nächsten und ist für uns bis jetzt Terra Incognita. Eine kleine Straße erschließt diesen Teil des Sees, dessen Uferbereiche sehr stark landwirtschaftlich genutzt werden. Ca. 200 m lange und 20-40 m breite Streifen führen von dieser Straße ans Seeufer. Hier wird Weinbau betrieben, Olivenbäume kultiviert sowie Früchte, Obst und Gemüse angebaut. Nach ca. 3 km beginnt dann der streng geschützte Teil des Nationalparks. Hier gibt es Pinienwälder, welche herrlich schattige Wanderungen ermöglichen. Nach gut 2 Stunden beenden wir unsere Wanderung und fahren heim. Heute machen wir uns zu Hause einen super Salat und gehen danach noch an den Strand. Heute sind relativ viele Badegäste hier aber wir suchen uns ein ruhiges Plätzchen um nur ja kein Risiko in Sachen Corona einzugehen. 

 
 
 

18.6.2020 - die Geschirrspülmaschine streikt
Gestern Abend hat unsere Spülmaschine den Geist aufgegeben. Wir informieren Ana, die verspricht sich drum zu kümmern und, wenn möglich, das Problem heute zu beheben. Der Vormittag vergeht mit warten auf den Reparaturdienst. Wir überbrücken die Wartezeit mit Spanisch und als bis gegen 14:00 Uhr noch immer niemand auftaucht, beschließen wir eine kleine Wanderung zu unternehmen. Beim Verlassen der Wohnung treffen wir Ana, die uns mitteilt, dass mit einer Reparatur erst in 14 Tagen zu rechnen ist. Für uns kein Problem, gehen wir doch vorzugsweise eh lieber zu unserem Wirt. Wir fahren einmal mehr zum Vrana See und wollen am Weg dorthin beim Spanferkelwirt zu Mittag essen. Wir sind leider zu spät dran und verschieben das Essen auf den Abend bei unserem Wirt in Pakoštane. Unsere Wanderung beginnt heute exakt da, wo der gestrige Umkehrpunkt war. Schöne Wanderwege führen uns immer wieder bis direkt an den See mit seinem in allen Grün- und Blautönen schillerndem Wasser. Hier sind wir ganz allein und die Zeit verfliegt wie im Nu. Am Abend  dann ab zum heimischen Wirt und der Gute hat schon vorsorglich einen Tisch im freien für uns reserviert. Ja, als Stammgast genießt man hier schon Sonderbehandlung. Der vom Meer kommende Wind ist aber etwas frisch und wir ziehen es vor im Inneren des Lokals zu essen. Das Essen ist einmal mehr großartig und die Preise sind mehr als moderat. Noch dazu eine Crew die den Gast wirklich verwöhnt und äußerst sympathisch ist. So einen Wirt sollte es auch in Mondsee geben. Ein kleiner Verdauungsspaziergang am Strand zurück zu unserem Haus tut gut und da wartet auch schon Ana, die sich selbst ein Bild von dem widerspenstigen Geschirrspüler machen will. Der folgt seiner Herrin ebenso wenig wie uns. Dann noch ein kleiner Absacker auf der Terrasse und schon wieder ist es Zeit schlafen zu gehen.

 
 
 
 

19.6.2020 - Spanferkelwirt - 2. Versuch
Dass wir gestern kein Spanferkel bekommen haben geht gar nicht! Kroatien ohne Spanferkel ist wie Sliwowitz ohne Alkohol. Also starten wir heute einen weiteren Versuch. Gegen 14:00 Uhr werden wir vorstellig und müssen leider zur Kenntnis nehmen, dass das Ferkel noch nicht fertig ist. Die Wirtin teilt uns mit, dass es wohl noch eine Stunde dauern wird. Na damit können wir leben. Wir fahren rein in den Ort Drage und suchen uns einen schönen schattigen Parkplatz in der Nähe des Friedhofs. Von hier geht ein Wanderweg runter zum Meer, welcher in der Folge entlang der Küste verläuft. Wir gehen gut 2 km bis kein Weiterkommen mehr ist, da uns umgestürzte Bäume den Weg versperren. Also machen wir uns auf den Rückweg und statten noch dem kleinen Friedhof einen Besuch ab. 5 Minuten später sind wir wieder beim Wirt und werden schon freudig erwartet. 2 x Spanferkel und ein großer gemischter Salat werden bestellt und dazu 2 Karlovačko Pivos. Es kommt eine riesige Salatschüssel gefolgt von 2 Tellern voll des guten Spanferkels. Dazu selbstgeschnitzte Pommes Frites und das unverzichtbare Brot. Eine halbe Stunde später sind wir pappsatt und brauchen dringend einen Schnaps. Sliwowitz gibt’s hier nicht sondern Rakı. (Ja, den schreibt man wirklich so!) Die beste Medizin bei vollem Magen überhaupt! Am Heimweg kaufen wir noch schnell ein paar Tomaten und 1 kg Marillen. Hier bekommt man nur vollreifes Obst und Gemüse und das zu kleinem Preis. Das Ferkel, bzw. die Verdauung desselben hindert uns heute daran noch zum Strand zu gehen. Ich glaube, ich wäre binnen weniger Minuten in unseren Strandsesseln eingeschlafen und hätte wahrscheinlich einen enormen Sonnenbrand.

 
 
 

20.6.2020 - Das Wetter spielt uns einen Streich
Unser heutiger Plan ist eigentlich ganz einfach. Frühstücken, einkaufen gehen, dann eine kleine Wanderung auf einem Höhenrücken in der Nähe und nach einem späten Mittagessen dann noch ein bisschen an den Strand. Aber bereits als wir die Sachen für unser Mittagessen einkaufen ziehen dunkle Wolken auf und es fängt an zu donnern. Nicht gerade ideal für einen Wanderung auf dem Höhenrücken zwischen dem Vrana See und dem Meer. Die Landbrücke die die beiden Gewässer trennt ist grad mal 1 km breit und die Hitze des Tages verdunstet Unmengen Wasser aus dem See. Eine schwarze Gewitterwolke bildet sich in kürzester Zeit und da ist es eher nicht ratsam, als menschlicher Blitzableiter in den Hügeln herum zu wandern. Wir bleiben zu Hause, das Risiko dass da was schiefgeht ist uns zu groß. Dank Internet und Spanisch wird uns so schnell nicht langweilig und die Wanderung können wir in den kommenden Tagen nachholen.

21.6.2020 - Bescheidenes Wetter - nette Verwandtschaft
Durch puren Zufall haben wir erfahren, dass Hubert und Helma in Kroatien sind. Helma ist die Cousine von Gerti. Das heutige Wetter ist eher bescheiden und somit bestens geeignet um uns mit den Beiden zu treffen. Helma und Hubert haben ihr Zelt auf der Insel Murter aufgeschlagen, gerade mal 20 Autominuten von unserem Standort entfernt. Wir treffen uns gegen 14:00 Uhr und pilgern zur Konoba Vesela. Dort nehmen wir unser Mittagessen ein und plaudern, plaudern, plaudern. Erst gegen 17:00 Uhr haben wir alles bequatscht und verabschieden uns voneinander. Helma und Hubert fahren am Dienstag wieder heim, wir haben noch ein paar Tage mehr. Ein wirklich netter Nachmittag den wir nicht missen möchten.

 

22.6.2020 - Wanderung zum Vidikovac Čelinka
Das Wetter ist immer noch nicht zum Sonnen geeignet, aber das passt heute wunderbar. Wir wollten ja schon vor 2 Tagen eine Höhenwanderung unternehmen und dafür ist das heutige Wetter perfekt. Nur wenige km von unserem Quartier entfernt beginnt der Aufstieg zum Aussichtspunkt Čelinka. Zunächst führt der Weg durch einen Weingarten (Förderprojekt der EU) bevor er sich nach Süden wendet und wir den ersten Hügel mit stolzen 71 m Höher erklimmen. Von jetzt an gibt es nur mehr einen Pfad und der bringt uns in einer knappen Stunde über Stock und Stein, bergauf und bergab letztendlich zum Aussichtspunkt. Dieser liegt auf 110 m und ist somit der höchste Punkt zwischen dem Vrana See und dem Meer. Wir steigen ab zur Ortschaft Drage, queren den Landstreifen zwischen Meer und See und gehen dann eine Zeit am See entlang, bis wir wiederum den Landstreifen queren und so zum Ausgangspunkt unserer Wanderung zurückkehren. Eine wirklich nette Wanderung, knapp 2 Stunden und mit schönen Ausblicken. Wieder zu Hause machen wir uns mit unserer Hausfrau Nada einen Termin für 15:00 Uhr aus. Nada und ihr Mann lassen es sich nicht nehmen uns auf einen kleinen Umtrunk und Kaffee und Kuchen einzuladen. Wir verbringen 2 kurzweilige Stunden mit ihnen und gehen dann zu unserem Wirt zum Abendessen. Heute probieren wir die Calamari und sind sehr angenehm überrascht. Die können in Qualität und Menge ohne weiteres mit den Galizischen Calamari mithalten. Danach noch ein kleiner Verdauungsspaziergang und dann ab in die Heia.

 
 
 
 

23.6.2020 - Badetag
In der Nacht frischt der Wind aus Nord auf. Als ich gegen 3:00 in der Früh auf die Terrasse gehe um nach dem Rechten zu sehen bläst es recht ordentlich. Wir haben noch jedes Jahr zumindest einmal die Bora erlebt, aber noch nie mit so einem warmen Wind. Da wir heuer etwas südlicher als sonst unser Quartier gewählt haben, ist der Sturm nicht ganz so stark als direkt beim Velebit Gebirge. Am Morgen hat es bereits 25 Grad und die Temperatur steigt. Gegen 14:00 Uhr gehen wir zum Strand und suchen uns ein schattiges Plätzchen unter einem Baum. Bei der Hitze müssen wir natürlich gleich einmal rein ins Wasser und das ist eiskalt. Die Bora ist ein Fallwind und hat das Wasser gut durchgewirbelt. Normalerweise ist das Wasser in der Uferregion ja doch etwas wärmer, heute nicht. Es verlangt schon ordentlich Überwindung und nach ein paar Minuten schwimmen lassen wir es gut sein. Unser kleiner Schattenplatz ist leider nicht so toll, viele kleine grüne Fliegen sind dort zugegen und die beißen. Wir gehen ein Stück weiter bis zum Campingplatz und setzen uns dort in den Schatten. Da ist es angenehm und fliegenfrei. Um 17:00 Uhr marschieren wir zum Wirt und als wir uns 1 ½ Stunden später auf den Heimweg machen hat es immer noch 29 Grad. 

 

24.6.2020 - Gerti kränkelt
Der gestrige Badetag hat Gerti nicht gut getan. War es das Bad im eiskalten Wasser oder war es das Sonnenbad danach? Fakt ist, dass sich Gerti heute nicht fit fühlt. Nach dem Frühstück legt sie sich noch einmal aufs Ohr und wird erst wieder um 13:30 Uhr munter. Es ist heute genauso heiß wie gestern, allein der Wind hat nachgelassen. Wir beschließen erst um 17:00 Uhr mit unseren Aktivitäten zu starten und fahren die 3 km nach Drage, zum Vrana See. Bei unseren Wanderungen sind wir schon zweimal beim Fledermaushotel vorbeigekommen, hatten aber bislang keine Ahnung um was es sich dabei handelt. Von außen sieht das eher verwahrloste Grundstück so aus, als ob dort ein deutschsprachiger Spinner wohnt. Eine Recherche im Internet hat uns eines besseren belehrt und jetzt wissen wir, dass es sich hierbei um einen kleinen Campingplatz handelt und um eine Jausenstation. Die Bewertungen sind sehr gut und da müssen wir natürlich hin. Wir parken ca. 1 km vorher am Ende der Asphaltstraße und sehen uns das Ganze jetzt einmal genauer an. Hier hat ein kroatisches Ehepaar mitten ins Nirgendwo direkt am Vrana See eine Biolandwirtschaft gepflanzt, mit Obst, Oliven, Wein, Hühnern und, und, und. Wir suchen uns ein lauschiges Plätzchen direkt am See in dem weitläufigen Areal. Covid 19 hat hier keine Chance! Die Auswahl der Speisen ist sehr einfach, es gibt eine Jausenplatte. Angesichts der noch wenigen Gäste wir noch nicht gekocht. Uns ist das sehr recht und zum Trinken gibt es Weiß- oder Rotwein, Wasser und Schnaps. Der Schnaps steht in einer Karaffe am Tisch und kostet nichts. Die Jause schmeckt vorzüglich, ebenso der Wein und der Schnaps sowieso. Wir genießen 1 ½ Stunden hier direkt am See und machen uns dann auf zu einem kleinen Verdauungsspaziergang. Wir kennen zwar schon viel Ecken des Sees, aber bei weitem noch nicht alle. Wir wandern noch gut eine Stunde und kurz bevor die Sonne untergeht kehren wir zum Auto zurück. Und das Beste von allem: Gerti geht es wieder besser!

 
 

25.6.2020 - Heimreise
Früher als geplant treten wir heute die Heimreise an. Für die nächsten Tage sind sehr hohe Temperaturen vorhergesagt und die behagen uns zur Zeit nicht. Da kann man erst in den späten Abendstunden raus gehen. Tagsüber ist es zu heiß und am Strand werden die wenigen Schattenplätze bereits am frühen Morgen von den Campern reserviert. Aber wir haben eigentlich alles gesehen was wir uns anschauen wollten und so fällt uns der Entschluss - früher abzureisen - leicht. Ende Juni sind auch schon viele Touristen vor Ort und die brauchen wir auch nicht. Ideal ist die Zeit von Mitte Mai bis Mitte Juni, das war aber heuer wegen Covid 19 nicht machbar. Mit dem Urlaubsort sowie mit dem Quartier sind wir aber sehr zufrieden und werden sicher wieder kommen. Die Heimfahrt war sehr angenehm. Keine Staus oder Wartezeiten bei den Grenzen, lediglich den Regen zwischen dem Gleinalmtunnel und dem Bosruktunnel hätten wir nicht gebraucht. Auch für die Heimfahrt benötigten wir lediglich 7 Stunden, immerhin ein Schnitt von gut 102 km/h. Einziger Wermutstropfen ist, dass ich nicht noch einmal die großartige Pašticada bei unserem Wirt als Abschiedssessen genießen konnte.

Epilog
Als wir uns am 1. Juni auf den Weg machten, lag alles noch im Corona Schlaf. Die Verkehrssituation war sehr entspannt, es gab keine Touristen und auch nur wenige Einheimische waren auf den Straßen oder am Strand anzutreffen. Die Lokale hatten zum großen Teil noch geschlossen und - und das ist nicht unwesentlich - die Temperaturen waren im moderaten Bereich. 
Ab Mitte Juni änderte sich das. Der Tourismus - wenngleich hauptsächlich kroatischer - nahm zu, die Lokale sperrten auf und die anfangs gut eingehaltenen Abstands- und Hygieneregeln nahmen ab. Ab dem 15.6 sahen wir dann auch immer mehr deutsche KFZ-Kennzeichen und abends, bei unserem Wirt, konnte es schon einmal eng werden. Ein plötzlicher Wetterumschwung am 23.6. brachte dann die große Hitze. Ab diesem Zeitpunkt waren Wanderungen während des Tages nicht mehr ratsam. Dieser Umstand führte dann auch dazu, dass wir 2 Tage früher als geplant heimfuhren.
Kroatien, im speziellen Dalmatien, ist ein wunderbares Urlaubsziel für die Zeit Mitte Mai bis Mitte Juni oder später im Jahr ab September. In der Hochsaison ist Kroatien allerdings nicht empfehlenswert.