Teneriffa - 30.1. bis 29.2.2020

Wie bereits im vergangenen Jahr, wollen wir den heimischen Winter auch heuer etwas verkürzen. Deshalb steht Teneriffa wieder auf dem Reiseplan. Die Insel ist sehr groß und vielfältig und bietet für uns die idealen Rahmenbedingungen. Beginnen werden wir im Westen, genauer gesagt in La Arena bei Puerto de Santiago bevor wir dann später an die Nordküste nach Puerto de la Cruz wechseln. Großteils ist es bereits bekanntes Terrain, aber da wir ja so leidenschaftlich neugierig sind, werden wir sicher auch heuer wieder viel Neues entdecken.

30.1.2020 - Anreise nach Hallbergmoos
Nachdem unser Flieger morgen Früh bereits kurz nach 8:00 Uhr von München in Richtung Teneriffa startet, ziehen wir die Anreise am Vortag vor. Unweit des Flughafens ist die kleine Ortschaft Hallbergmoos, wo es sehr viele äußerst günstige Privatzimmer gibt. Bei Vera beziehen wir unser Zimmer und machen es uns gemütlich. Noch ein bisschen Fernsehen und dann ab in die Heia.

31.1.2020 - Na das fängt ja gut an!
Pünktlich um 6:00 Uhr sind wir bei der Fa. Held, welche für die kommenden Wochen auf unser Auto aufpasst. Die Dame des Hauses bringt uns zum Flughafen, wo ich mit Schrecken feststellen muss, dass ich mein Handgepäck in unserem Auto vergessen habe. Unsere Fahrerin sagt uns, dass der Fahrer des nächsten Shuttles den Handkoffer nachbringen wird. Ich warte eine halbe Ewigkeit, doch gerade noch rechtzeitig kommt der Handkoffer daher. Schnell einchecken und dann geht es auch schon ab zu den Kanaren. Dass die Condor jetzt zur polnischen LOT gehört nehmen wir schmerzlich zur Kenntnis. Das Essen ist wesentlich schlechter und es gibt keinen Gin & Tonic mehr. Nie hab ich ihn mehr gebraucht als heute. Sekt gibt es noch, aber nach 3 Piccolos ist auch der alle – eine Schande! Der Flug selbst ist angenehm und nach gut 4 Stunden sind wir endlich wieder in unserem geliebten Teneriffa. Wir übernehmen unser Auto und ab geht es nach La Arena, einem kleinen Vorort von Puerto de Santiago. Das Quartier ist gut und wir packen erst einmal aus. Danach machen wir uns auf den Weg zum Supermarkt und bunkern für die nächsten Tage ein paar Lebensmittel. Danach gehen wir zum nahe gelegenen Restaurant Sunflower und lassen uns vom Menü des Tages überzeugen. Seranoschinken auf Melone, Thunfisch mit Kartoffeln in Tomatensauce und natürlich die in Spanien unverzichtbare Nachspeise. Ein großer Barraquito krönt das Mahl und wir unternehmen sehr angenehm gesättigt noch einen kleinen Verdauungsspaziergang. Danach verziehen wir uns auf unsere 100m² große Terrasse und genießen den wohltemperierten Abend mit einer Flasche Vino tinto. Ich glaube, jetzt sind wir wirklich in unserem Teneriffa angekommen.

 

1.2.2020 - Wanderung im Valle de Arriba
Bei angenehmen 25 Grad machen wir uns auf zu unserer ersten Wanderung seit langer Zeit. Jetzt Im Februar ist der rechte Zeitpunkt, um im Valle de Arriba eine Wanderung zu unternehmen. Speziell hier gibt es besonders viele Mandelbäume, welche mit ihren weißen und rosafarbenen Blüten nicht nur Millionen von Bienen anlocken sondern auch jede Menge Wanderer. Der liebliche Duft der Blüten ist allgegenwärtig und das Wandern macht richtig Spaß. Wir genießen 2 ½ Stunden dieses Idyll. Anfangs sind noch viele Touristen anzutreffen, aber mit jedem Höhenmeter werden es weniger. Für den Rückweg wählen wir nicht wie allgemein empfohlen den Paseo Bonito sondern gehen bei den Montanas Negras in nördlicher Richtung weiter. Hierher verirrt sich kein Tourist mehr und wir haben die ganze Schönheit der Natur für uns allein. Egal zu welcher Jahreszeit man diese Wanderung unternimmt, man wird nie enttäuscht sein. Die Vegetation ist so vielfältig und die würzige und klare Bergluft tut so gut. Bei der Heimfahrt stellen wir fest, dass bei unserem Auto die Vorderbremsen nicht mehr ordnungsgemäß funktionieren. Ich rufe zu Hause angekommen die Vermieterstation an und die teilen mir mit, ich kann jederzeit kommen damit das in Ordnung gebracht wird. Also fahren wir die knapp 40 km nach Las Chaviras wo wir ein anders Auto erhalten. Wiederum einen Renault Clio aber dieses Mal mit funktionierenden Bremsen. Am Heimweg machen wir noch einen kurzen Abstecher nach Guia de Isora, wo wir bei der besten Pizzeria der Insel einkehren wollen. Es bleibt allerdings beim Wollen, denn die sperren erst wieder um 18:00 Uhr auf. Auch kein Problem, fahren wir halt heim und gehen zu unserem Wirt essen. Auch der hat Pizzen auf der Speisekarte. Beim Zahlen gibt es heute keinen Schnaps aufs Haus sondern 5 Bananen „para el desayuno“ wie der Chef bemerkt. Ja, einige werden morgen Früh ins Müsli verarbeitet. Auf der Terrasse lassen wir den Tag bei einem Glas Vino tinto ausklingen und begeben uns dann in die Horizontale.

 
 
 
Hier noch ein kleines Video

2.2.2020 - Wanderung nach Alcala
Unser südlich gelegener Nachbarort Alcala ist mit La Arena über einen ca. 4 km langen Küstenwanderweg verbunden. Nachdem wir gestern die höheren Regionen besucht haben, statten wir heute Alcala einen Besuch ab. Alcala ist ein altes kleines Fischerdorf und hat sich, ganz entgegen dem allgemein üblichen Gehabe, seinen Dorfcharakter erhalten. Das merken wir besonders, als wir unser eigentliches Ziel erreicht haben, die „de Carlos Bar“. Heute ist Sonntag, schönes Wetter und kurz nach 12:00 Uhr. Die Einheimischen genehmigen sich noch schnell ein Bier oder ein Glas Wein zwischen dem Kirchgang und dem Mittagessen und der Laden brummt. Bei diesem Andrang sind alle Mitarbeiter hinter der Theke und man muss schon drinnen seine Bestellung aufgeben und am besten gleich mitnehmen. Dank unseres Spanischkurses weiß ich ganz genau, wie man auf Spanisch höflich die Bestellung aufgibt. „Wir möchten bitte gerne 2 Barraquitos haben, einen bitte mit koffeinfreiem Kaffee, einen ganz normal.“ (Nos gustaría tener dos barraquitos, uno con café descafeinado, uno regular, por favor.) Als ich an der Bar warte bis ich dran komme merke ich, dass das hier völlig anders funktioniert. Hier ist jeder per Du und alle Höflichkeitsregeln sind fehl am Platz. Man bestellt „Gib mir 2 Barraquitos, 1 mal koffeinfrei.“ (Dame dos barraquitos, un descafeinado.) Das gefällt mir, unkompliziert und effizient. Da wir ja sowieso immer in kleinen Kneipen Essen gehen, eben da wo sich die heimische Bevölkerung gerne aufhält, sind wir mit unserem einfachen „gib mir“ ein gerne gesehener Gast. Wir treten unseren Rückweg an und sind ganz überrascht, dass Anfang Februar schon so viele Leute im Meer baden gehen. Aber am Sonntag nutzt ein jeder das schöne und warme Wetter und der Atlantik soll angeblich auch schon 20 Grad warm sein. Zu Hause machen wir uns ein spätes Mittagessen und planen den morgigen Tag. Mal sehen wohin es uns verschlagen wird.

 
 
 
 

3.2.2020 - Wanderung zum Risco Blanco
Da auch für heute wieder das Wetter sehr gut vorausgesagt ist, haben wir gestern Abend noch beschlossen, für heute die große Tour von Santiago del Teide nach Masca zu machen. Heute Morgen jedoch planen wir noch einmal um und wir entscheiden uns für die Wanderung von El Molledo zum Riso Blanco. Dass diese Entscheidung goldrichtig war wird uns später noch bewusst werden. Um 11:00 Uhr sind wir in Molledo wo unsere Wanderung startet und es geht zunächst eine Stunde bergauf und -ab über Stock und Stein bis zum Riso Blanco. Der Vulkan ist im Gegensatz zu den anderen Vulkanen von heller Gesteinsfarbe. Der Weg ist wunderschön, die Aussichten grandios und es sind keine Leute unterwegs. Beim Vulkan angekommen genießen wir den Ausblick auf La Gomera und auf den Teide, welcher heuer schneefrei ist. Es ist sowieso viel zu warm. Wir sind hier auf rund 1000 Meter Höhe und haben 25 Grad im Schatten. Es scheint schon lange nicht mehr geregnet zu haben denn die Wege sind staubtrocken. Nach gut 2 Stunden sind wir wieder beim Ausgangspunkt angelangt und fahren noch schnell zum Mercadona in Puerto Santiago. Als wir den Supermarkt verlassen bläst es auf einmal sehr stark aus südlicher Richtung. Hätten wir die Masca Tour gemacht, wären wir jetzt gerade auf dem ewig langen Gipfelgrat der Cumbres de Bolico und vollkommen dem starken Wind ausgesetzt. Wegen der Trockenheit ist sehr viel Staub und Sand in der Luft, da wird dann selbst die schönste Wanderung zum Albtraum. Also alles richtig gemacht. 

 
 
 
 

4.2.2020 - Sandsturm
Seit gestern Abend fegt ein kräftiger Sandsturm über Teneriffa. Die Luft ist voller Sandstaub und dringt durch die nicht dicht schließenden Fenster und Türen in die Wohnung. Am Morgen haben wir in der Wohnung alles sauber gemacht, 2 Stunden später hat der Sturm wieder eingesetzt und es schaut schlimmer aus als vorher. An ein rausgehen ist nicht zu denken. Binnen Sekunden tränen die Augen und man kann gar nicht atmen ohne den feinen Staub zu schlucken. Hoffentlich hat der Spuk bald ein Ende!

5.2.2020 - Putztag
Der Sandsturm ist Vergangenheit, aber seine Hinterlassenschaften müssen erst einmal beseitigt werden. Da sowohl Fenster als auch Türen hier in Teneriffa nicht unseren Standards entsprechen, sind wir heute bemüht, den Feinstaub den uns der Sturm beschert hat, aus der Wohnung und von der Terrasse zu beseitigen. Der Staub ist so fein, dass er sich wirklich in allen Ecken und Ritzen niedergeschlagen hat und so muss die komplette Wohnung gründlich gereinigt werden. Die Bettwäsche muss gewaschen werden und die Terrasse (gut 100 m²) bedarf ebenfalls einer gründlichen Reinigung. Alles in allem einen guten ½ Tag Arbeit für uns zwei. Am späteren Nachmittag gehen wir in den Ort der nur wenige 100 Meter entfernt ist und besuchen wie im vergangenen Jahr unseren Chinesen, der hier eine Pizzeria betreibt. Wir haben heute keine Lust auf Pizza und so bestellen wir einen Ensalada Pescadoro und eine Portion Calamaris (die ganz Kleinen, die wir schon in Galizien so gerne hatten). Beim Heimweg machen wir noch einen kleinen Abstecher zum Strand und stellen fest, dass dieser gut besucht ist. Beim Supermarkt erstehen wir etwas Serrano Schinken, den wir uns zu einer guten Flasche Rotwein noch auf unsere jetzt blitzsauberen Terrasse gönnen. Es ist immer noch viel Sand in der Luft, aber morgen geht es dann wieder ab in die Natur.

 

6.2.2020 - Wanderung vom Montana Tomaseche zum Montana Bilma
Es ist noch immer sehr viel Staub in der Luft aber je höher wir kommen umso klarer wird es. Wir fahren zum großen Parkplatz des Ecomuseo de el Tanque und machen uns auf den Weg. Hier stehen einige solitär wachsende uralte Kanarenkiefern die, wenn sie reden könnten, viel zu erzählen hätten. Wir wandern rund um den Montana Tomaseche immer an einem tiefen Baranco entlang, auf dessen anderer Seite tief unten der Ort Valle de Arriba liegt. Hier ist die Natur gerade richtig beim Erwachen. Sattgrüne Flächen - von kleinen gelben Blumen verziert - deuten den kommenden Frühling an. Bei einer Weggabelung entschließen wir uns den Weg zum Montana Bilma einzuschlagen, jenem Berg, an dessen Lavahängen die Mandelbäume gerade in voller Blüte sind. Es war die richtige Entscheidung! Heute, ohne jede Menge Besucher, können wir die Natur in vollen Zügen genießen. Am Heimweg fahren wir zu unserem Wirt in Guia de Isora und nehmen ein spätes Mittagessen zu uns. Danach geht es ein weiteres Mal zur Autovermietung. Seit heute früh geht die Fernbedienung nicht mehr und mit dem Notschlüssel kann ich das Auto zwar aufsperren, aber absperren kann man nur die Fahrertür. Bei der Vermieterstation stellt sich heraus, dass es nicht an der Batterie lag, sondern dass die Fernbedienung einfach ihren Geist aufgegeben hat. Das bedeutet abermals Fahrzeugwechsel und somit haben wir jetzt unseren 3. Renault in nur 7 Tagen. 

 
 
 
 


7.2.2020 - Eine etwas ungewöhnliche Wanderung in der Umgebung von Santiago del Teide
Als ich heute in der Früh das Internet nach noch unbekannten Wanderungen rund um Santiago del Teide durchstöbere, stoße ich auf die Mandelblütenrunde. Start in Santiago, weiter Richtung Valle de Arriba, auf halbe Höhe hoch zum Montana Bilma und am Fuße der Montanans Negras zurück nach Santiago. Klingt gut. Da Santiago in der Regel immer vollgeparkt ist suche ich mir ebenfalls im Internet einen Parkplatz und finde ihn bei dem etwas abseits gelegenen Friedhof. Los geht’s! In Santiago angekommen wollen wir zum Friedhof, können aber nicht. Alle Straßen dorthin sind gesperrt. Ok, parken wir halt wo anders und begeben uns zum Start des Trails. Hier kommen uns unglaublich viele Jugendliche entgegen. Es müssen wohl alle Schulen der Umgebung heute einen Klassenausflug hierher unternommen haben. Der Weg ist eng und steinig und uns bleibt nichts anderes übrig als zu warten. Als die geschätzten 500 Jugendlichen endlich durch sind und wir forschen Schrittes die Wanderung angehen kommen wir nicht weit. Die Bergrettung trägt auf einer Trage einen offensichtlich verunglückten Wanderer talwärts. Wir lassen natürlich auch der Bergrettung den Vortritt und haben nach einer knappen Stunde erst ca. 500 m der Wegstrecke geschafft. Jetzt aber hurtig voran! Das geht aber leider wiederum nicht, da jede Menge Touristen mit denkbar ungeeignetem Schuhwerk auf dem Lavagestein ihre liebe Not haben und uns in unserem Wanderdrang einbremsen. Blühende Mandelbäume sind auch weit und breit keine zu sehen und irgendwann kapitulieren wir und gehen auf direktem Weg runter zu jener Straße, welche Valle de Arriba mit Santiago verbindet. Nach gut 2 Stunden sind wir wieder beim Ausgangspunkt angelangt und wir gehen noch die paar 100 Meter zum örtlichen Friedhof. Dieser liegt im Innenhof eines respektablen Bauwerks und ist, wie nicht anders zu erwarten war, abgeschlossen. Die Lage ist einzigartig. In absoluter Stille finden hier die werten Verblichenen wirklich ihre letzte Ruhe und haben noch dazu einen grandiosen Ausblick auf die bizarre Bergwelt Teneriffas. Bei der Rückfahrt statten wir noch schnell dem Supermarkt einen Besuch ab und zu Hause brutzeln wir uns ein Kottelet mit den großartigen Papas Arrugadas. Dazu eine Mojo Rojo und einen Salat. Seufzerlösend!

 
 

8.2.2020 - Nur mal schnell auf einen Barraquito
Es ist Samstag und da sind ja für gewöhnlich alle unterwegs. Deshalb nehmen wir uns für heute nichts Besonderes vor. Nach einem späten Frühstück gibt es zur Abwechslung wieder einmal eine Lektion Spanisch. Wenngleich unser Spanisch noch immer recht holperig ist, können wir doch einen gewissen Fortschritt verzeichnen. Da unser Spanischkurs sehr auf höfliche Umgangsformen bedacht ist, ist es auch kein Fehler, einmal der wahren Stimme des Volkes zu lauschen (siehe das kurze Video nach den Bildern). Dann gehen wir auf dem Küstenwanderweg nach Alcala. Obwohl kaum Wind ist, ist der Atlantik heute ziemlich bewegt. In Alcala kehren wir kurz auf einen Barraquito ein und bewundern die verschiedenen Blautöne des Meeres. Am Heimweg steht uns eine der hier allgegenwärtigen Eidechsen Model. Zu Hause gibt es dann Hühnchen mit unseren geliebten  Papas Arrugadas und schon ist es wieder Zeit sich in die Horizontale zu begeben.

 
 
 
 
Und hier das kleine Video

9.2.2020 - Ausflug mit Hindernissen
Am Sonntag sollte man am besten zu Hause bleiben oder zumindest die großen Touristenattraktionen meiden. Schon seit ein paar Tagen bin ich auf der Suche nach einem Wanderweg der abseits der Touristenroute liegt. Am geeignetsten erscheint mir das Wanderwegenetz, welches beim kleinen Kirchlein „El Calvario de los Baldios“ auf rund 1200 m beginnt und sich bis zum Montana de la Cruz erstreckt. Geht man vom Ort Valle de Arriba los, muss man schon einmal eine Stunde hochgehen bis zu der kleinen Kirche. Da es aber eine kleine Straße gibt, welche bis zur Kirche geht, sollte die geplante Wanderung in 3 bis 4 Stunden machbar sein. Wir fahren hoch in die Berge und in Santiago del Teide ist wieder einmal extrem viel Verkehr. Wir biegen in die kleine Seitenstraße nach Valle de Arriba ab und der Verkehr endet schlagartig. Dafür kommen Wolken auf und der Wind bläst kräftig. Als wir dann die kleine Straße hoch zur Kirche erreichen ist diese für den Verkehr gesperrt. Es bleibt uns nichts anderes übrig als umzukehren und wir ziehen die Wanderung von El Molledo zum Risco Blanco in Betracht. In El Molledo ist der Wind so stark, dass wir auch hier kapitulieren müssen. Also fahren wir wieder heim und Gerti geht runter an den Strand um sich ein wenig von der Sonne verwöhnen zu lassen. Am Wochenende sind natürlich auch alle Wirtshäuser maßlos überlaufen und so nutze ich die Zeit und mach eine große Portion Thunfischsalat, der sicher für 2 Tage reicht. Nach dem Essen gibt es noch eine Stunde Spanisch. Nächstes Wochenende lassen wir das Auto stehen und begnügen uns mit der Küste, welche ja nur 100 Meter vor der Haustüre liegt.

10.2.2020 - Qué cumpleaños tan maravilloso
Ja, was für ein schöner Geburtstag für Gerti! Wir treffen uns mit unseren englischen Freunden Sue und Andrew am Parkplatz beim Ecomuseo de El Tanque. Danach fahren wir zum nahegelegenen kleinen Ort San José de los Llanos von wo aus unzählige Wanderwege zum Vulkan Chinyero führen. Wir waren noch nie hier oben und sind den beiden recht dankbar dafür, dass sie uns ein weiteres Wandergebiet eröffnen. Zunächst geht es durch den lichten Kiefernwald leicht aber stetig bergauf und urplötzlich steht man vor der gewaltigen Kulisse des Montana Chinyero. Wenn man weiter wandern möchte käme man zu dem Arenas Negras. Das werden wir in den nächsten Tagen dann auch einmal in Angriff nehmen. Wir haben die Beiden jetzt fast ein Jahr nicht mehr gesehen und so geht wie Wanderung eher schleppend von statten weil es ja so viel zu quatschen gibt. Nach 3 Stunden sind wir wieder beim Ausgangspunkt und fahren zum nahegelegenen Restaurante Fleytas. Ein einfaches, typisch kanarisches Lokal mit freundlicher Bedienung, moderaten Preisen und ausgezeichnetem lokalen Essen. Zum Nachtisch muss es natürlich ein Barraquito sein - einfach großartig. Wir befinden uns hier exakt an der Wetterscheide und so scheint einmal die Sonne und Sekunden später gibt es dichten Nebel. Man kann dieses Wetterphänomen hier bestens beobachten. Am späten Nachmittag verabschieden wir uns und fahren nach Hause. Auf der Terrasse stoßen wir mit einem großartigen Rotwein noch einmal auf den Geburtstag an, schnabulieren noch ein paar der ausgezeichneten kanarischen Oliven und lassen so den Tag gemütlich ausklingen.

 
 
 
 
Hier noch ein kleines Video

11.2.2020 - Wanderung von Arguyo entlang des Mandelblütenweges
Wir haben bereits am 7.2. von Santiago del Teide aus versucht diese Wanderung zu unternehmen. Heute probieren wir es von der anderen Seite, von Arguyo. Kurz hinter Arguyo führt ein Weg durch die Ausläufer jenes Lavastroms, mit dem der Vulcan Chinyero bei seinem letzten Ausbruch im November 1909 durch Unmengen von Lava große Teile der Umgebung der Ortschaften Arguyo, Las Manchas, Santiago del Teide und Valle die Arriba verwüstet hat. Der Anstieg durch den Lavastrom ist eine äußerst staubige Angelegenheit. Nach einer halben Stunde haben wir den Anstieg hinter uns, aber mit Mandelbäumen sieht es hier eher mager aus. Von hier oben hat man einen schönen Ausblick auf den Ort Santiago und den Gebirgszug, hinter dem tief unten der Ort Masca liegt. In weiterer Folge nähern wir uns dem Monatana Bilma, von dem uns nur ein weiteres Lavafeld trennt. Die Landschaft ist bizarr, hat aber auch ihren Reiz. Überall stehen kleine Kirchen als Dank dafür, dass der Lavafluss von 1909 alle Ortschaften verschont hat und keine Menschenleben zu beklagen waren.  

 
 
 
 

12.2.2020 - Wanderung von San José de Los Llanos zu den Arenas Negras und weiter bis zum Vulkan Chinyero
Vor 2 Tagen waren wir schon einmal hier mit unseren Freunden aus England. Die Gegend hat uns so gut gefallen, dass  wie heute noch einmal einen Ausflug hierher unternommen haben. Von San José de los Llanos geht es ungefähr eine halbe Stunde bergauf und dann steht man vor der unglaublichen Kulisse des Montana Negra. Gut 2 Kilometer weiter liegt der Rest des Vulkans Chinyero. Eine großartige Wanderung von ca. 3 Stunden.  Das Wetter ist perfekt und wir genießen die Wanderung in vollen Zügen. Es ist unter anderem interessant zu sehen, wie sich kanarischen Kiefern Meter um Meter zum Vulkan hin fortpflanzen. Wir sehen unzählige Sprösslinge die den Wald dichter und größer machen. Wieder zu Hause angekommen gehen wir einmal mehr zum Restaurante „El Gourmet“ und bestellen uns die ganz kleinen, frittierten Baby Calamari. Dazu ein Glas vom guten Weißen und als Nachspeise eine Barraquito. Beinahe wähnen wir uns, in Galicien zu sein. Zu Hause noch eine kleine Weile auf unserer Terrasse und dann schnell in die Federn, damit wir für morgen wieder gut ausgeschlafen sind.

 
 
 

13.2.2020 - Ein Tag zum ausruhen

Die letzten Tage waren wir fleißig unterwegs und so kommt es uns gerade recht, dass heute sehr hohe Wolken über die Insel ziehen. Nach einem sehr späten Frühstück machen wir einen kleinen Spaziergang nach Alcala und wieder zu Hause angekommen geht Gerti in den Pool und ich widme mich dem Essen. Heute gibt es Seehecht mit den guten Kartoffeln und einen Salat. Sehr schmackhaft. Danach reinigt Gerti zum wiederholten Mal die Wohnung. Der feine Staub ist immer noch allgegenwärtig. Dann noch Wäsche waschen, duschen, und, und, und. Für morgen hätten wir die große Wanderung von Santiago del Teide nach Masca vor, mal sehen ob das Wetter mitspielt.

14.2.2020 - Der Wetterfrosch hat sich geirrt …
… und zwar gründlich! Als ich in der Früh aus dem Fenster schaue sehe ich nichts außer Nebel. Bei 93% Luftfeuchtigkeit auch nicht anders zu erwarten. Wir gehen es also gemütlich an, nehmen ein spätes Frühstück zu uns und nachdem sich die Wettersituation nur unmerklich geändert hat gibt es erstmal eine weitere Lektion Spanisch. Wir kommen überraschend gut mit dem Fortgeschrittenen Kurs voran. Der Nebel wird dünner, dafür gibt es jetzt eine sehr hohe dünne Wolkenschicht. Da brauchen wir nicht in die Berge zu fahren, das bringt nicht viel. Gegen 15:00 Uhr machen wir uns stadtfein und gehen zu unserem Lieblingschinesen der alles Mögliche auf der Karte hat nur keine chinesischen Speisen. Dafür sehr gute Pizzen und die gönnen wir uns heute. Als „postre“ gibt es wie nicht anders zu erwarten 2 Barraquitos. Beim Chinesen können wir mit unserem Spanisch auch schon was anfangen und wir sind wohl die einzigen Touristen hier, die die spanische Speisekarte und Sprache der deutschen vorziehen. Das Essen ist wieder „excelente“ und ein kleiner Verdauungsspaziergang beschließt unsere heutige körperliche Aktivität. Zu Hause bereite ich noch die nächste und viertletzte Lektion vor und das war es dann für heute. Die Wettervorhersage für morgen schaut ganz vernünftig aus, mal sehen ob die Prognose dann auch der Realität entspricht.  

15.2.2020 - Die große Runde
Die Luftfeuchtigkeit liegt nur mehr bei 65% und die Sicht ist besser, aber noch nicht gut. Gegen 11:00 fahren wir hoch in die Berge, in die Nähe von Erjos de el Tanque. Hier beginnt unsere heutige Rundwanderung, die uns zunächst in die Nähe der kleinen Gedenkstätte beim Paseo Bonito bringt. Es gibt immer mehr Mandelbäume, die mit ihren Blüten und dem Duft nicht nur die Bienen erfreuen. Immer bergan geht es weiter auf der Ostseite des großen Lavafeldes der Montanas Negras hoch, bis wir den Weg zum Vulkan Chinyero kreuzen. Wir folgen dem Weg Richtung Nordwesten und gelangen so in die Nähe der Caserio Los Partidos, einer kleinen Herberge mitten im Nirgendwo. Ein letzter Abzweiger nach Norden bringt uns nach San José de los Llanos, genauer gesagt zur Asociación Cultural El Risco. Hierbei handelt es sich aber nicht wie der Name vermuten lässt um einen Kulturverein sondern um ein ganz uriges Lokal. Das ähnelt eher eine Chiringuita, wenngleich nicht am Strand sondern in den Bergen. Hier oben, weit abseits des Touristenstroms, der Treffpunkt der Dorfjugend und der Junggebliebenen. Johanna, die Camarera erklärt uns die auf Pappendeckel geschriebene Speisekarte, die der Einfachheit halber hier „Hoy hay“ (Heute gibt’s) heißt. Wir entscheiden uns für das Carne enriscada, was zwar Corned Beef bedeutet, damit aber überhaupt nichts gemein hat. Es handelt sich um grob geschnittenes, in Paprika und anderen Gewürzen eingelegtes Schweinefleisch, welches in der Pfanne scharf angebraten wird. Dazu die ganz kleinen Papas arrugadas - wörtlich übersetz sind es „zerknitterte Kartoffeln“ - eine Mojo rojo und eine Mojo verde und Brot. Großartig, einfach großartig! Pappsatt gibt’s noch einen Schnaps vom Haus und beim Zahlen teilt uns Johanna mit, dass am Wochenende immer so ab halb 5 bis 10 Uhr auch Live Musik gibt. Also steht schon jetzt fest, wo wir kommenden Samstag ab 17:00 Uhr sein werden. Dass wir hier wirklich mitten in der Pampa sind beweist die Tatsache, dass ein kleiner Junge und seine Schwester uns hoch zu Ross in der Ortschaft begegnen. Dass wir noch eine halbe Stunde zu Fuß zum Auto gehen müssen tut uns sehr gut. Überall sieht man, wie der Frühling im Kommen ist und wir freuen uns schon auf unsere nächsten Erkundungen hier in den Bergen.

 
 
 
 
 
 

16.2.2020 - Sonntag - Ruhetag
Am Sonntag gehört Teneriffa den Teneriferos. Die Einheimischen sind dann überall in Massen anzutreffen und da sind nicht nur Lokale und Bars überfüllt, nein auch in den Wandergebieten wuseln sie herum wie die Ameisen. Uns ist das egal, wir brauchen sowieso einen Ruhetag. Ganz gemütlich wird kurz vor Mittag gefrühstückt, danach eine Lektion Spanisch gepaukt und lediglich ein kleiner Rundgang dient der Fitness. Wieder zu Hause braten wir uns eine große Portion Seehecht mit Kartoffeln und Salat und der Rest des Tages gehört dem süßen Nichtstun. Morgen gibt es sicher wieder mehr zu berichten.

17.2.2020 - Primavera en Tenerife
Das Wetter ist schön und so zieht es uns wieder in die Berge. Unsere heutige Wanderung startet beim ca. 1050 m hoch gelegenen Restaurante Fleytas. Zunächst geht es einmal gut 150 m bergab zu den Charcas de Erjos, dem wichtigsten Feuchtgebiet der Insel. Die Teiche wurden in den 50er und 60er Jahren des letzten Jahrhunderts angelegt und sammeln immer noch das Wasser der Umgebung. Früher beherrschte Landwirtschaft das in Terrassen modellierte Tal. Heute sind nur mehr ein paar Felder davon übrig geblieben. Das Wasser ist aber heute noch der Grund dafür, dass es hier grünt und blüht. Wir gehen durch mannshohes Grün und überall macht sich der Frühling bemerkbar. Jetzt steigt der Weg gut 300 m bergan und wir erreichen den Rand der Kiefernwälder. Touristen sind hier keine anzutreffen, man kann ja nicht mit dem Auto hier hochfahren. Entlang der Wetterscheide führt uns der Weg in nördliche Richtung. Zur Rechten eröffnet sich die Landschaft um den Teide, die wir in den letzten Tagen durchwandert haben. Zur Linken würde man zur Nordküste blicken können, aber dies ist heute wegen der tiefliegenden Wolken nicht möglich. Es ist eine wahre Märchenlandschaft. Einmal sind es die monströsen Felszipfel die aus dem satten Grün ragen, dann wieder die Blütenpracht, die Ausblicke zum Teide und zur Nordküste und die Stille die hier oben herrscht. Keine Touristen, nur das Summen der Bienen und eine grandiose Landschaft. Nach gut 2 ½ Stunden sind wir wieder beim Ausgangspunkt angelangt, beim Restaurante Fleytas. Und wen treffen wir da? Sue und Andrew zusammen mit 2 Freundinnen sitzen hier ganz gemütlich beim Kaffee und sind ebenso überrascht beim Wiedersehen wie wir. Natürlich setzen wir und zu den Vieren und plaudern ein wenig und trinken ein Cana und einen Barraquito. Gegen 16:00 Uhr fahren wir heim und besuchen einmal mehr unseren Chinesen. Eigentlich haben wir keinen Hunger, aber Calamari und ein Glas Weißwein gehen immer. Beim Heimweg können wir noch den Sonnenuntergang über La Gomera bewundern und so endet ein wundervoller Tag.

 
 
 
 
 

18.2.2020 - Ausflug nach Alcalá
Bei unserem gestrigen zufälligen Treffen mit Sue und Andrew hat uns eine deren Freundinnen von einem schönen Wanderweg zwischen Alcalá und Playa San Juan erzählt. Wir waren bereits im vergangenen Jahr mehrfach in Alcalá und bilden uns  ein, dass der Weg nach San Juan nicht gangbar gewesen wäre. Sicherheitshalber spazieren wir die 5 km bis Alcalá und stellen fest, dass der Weg sehr wohl zu begehen ist. Also wird Playa San Juan in den nächsten Tagen auf unserem Wanderplan stehen. Wir sind nach der doch recht anstrengenden gestrigen Tour noch nicht ganz fit und lassen es bei den gut 10 km heute bleiben. Zu Hause machen wir uns zur Abwechslung mal ein Risotto und mit einem Glas Weißwein lassen wir es uns auf der Terrasse gut gehen.

 

19.2.2020 - Wanderung nach Los Gigantes
Rund um unsere Insel liegt eine massive Wolkenschicht. Ob es in den Bergen besser aussieht lässt sich von unserem Ort aus schwer sagen und so ziehen wir heute die urbane Gegend den Bergen vor. Die Orte La Arena, Puerto de Santiago und Los Gigantes sind zu einem 5 km langen und dicht besiedeltem Gebiet zusammen gewachsen. Abertausende Apartments warten auf die Urlauber, die zurzeit noch nicht hier sind. Wir wohnen am südlichsten Punkt von La Arena und es sind gut 5 km bis zu den senkrechten, bis zu 450 m hohen Felsabbrüchen von Los Gigantes. Wir sind jedes Jahr aufs Neue erstaunt, wie tollkühn hier riesige Wohnanlagen mitten in die steilen Hänge gebaut werden. Auch einige, seit Jahren langsam verfallende Gerippe monströser Bauten, zeugen von dem Spekulantentum, das hier allerorts zu sehen ist. Die senkrecht abfallenden Klippen bilden Gott sei Dank eine natürliches Hemmnis für die Bebauung. Da die Sonne mittlerweile sehr kräftig ist erstehen wir Beide je eine Kopfbedeckung um die Augen vor dem grellen Licht zu schützen. Beim Heimweg kommen wir automatisch bei unserem Chinesen vorbei und gönnen uns ein leichtes Mittagessen und natürlich einen Barraquito. Zu Hause wird noch ein wenig Spanisch gelernt und nach einem Schlummertrunk auf der Terrasse ist es auch schon wieder Zeit für die Heia.

 
 
 
 


20.2.2020 - Wanderung nach Playa San Juan
Um 11 Uhr haben wir eine Besichtigung eines Apartments als mögliche Alternative zu unserem jetzigen. Es liegt nur wenige Meter entfernt, ist allerding wesentlich moderner und in allererster Reihe beim Meer. Wirklich ein tolles Quartier, aber über den Preis müssen erst noch eingehende Verhandlungen geführt werden. Danach wechseln wir den feinen Zwirn gegen die Wanderklamotten und fahren nach Alcalá. Von hier geht ein Wanderweg zu dem Fischerort Playa San Juan, welcher ungefähr 1 Wanderstunde entfernt ist. Der Weg verläuft rund 10 bis 20 Meter oberhalb der Küste über die Lava. Zur Linken werden Bananen angebaut, zur Rechten brandet der Atlantik. Die bizarren Lavaformationen bieten einen spektakulären Kontrast zum Blau des Wassers. Es muss ein fischreiches Gewässer sein, weshalb sollten sonst hier Angler in schwindelerregender Höhe ihrem Hobby frönen. Als wir letztes Jahr hier in Playa San Juan waren gab es beim Hafen eine riesige Baustelle. Mittlerweile sind die Bauarbeiten beendet und es ist eine sehr nette Fußgängerzone entstanden und man kann auf der sehr langen Mole bis ans Ende des Hafens gehen. Im Hafen findet man hier tatsächlich noch Fischerboot, was in den meisten anderen Orten nicht mehr der Fall ist. Für den Rückweg stärken wir uns noch mit einem Barraquito. Den trinkt man am besten in den kleinen Cafés, da wo die Einheimischen einkehren. Da ist er wirklich gut und meist deutlich billiger als in den großen Cafés, die voller Touristen sind. Bei der Heimfahrt stocken wir noch unsere Vorräte auf und zu Hause wird heute wieder selber gekocht. 

 
 
 
 
 
 


21.2.2020 - Wetterwechsel
Bereits gestern konnte man den Wetterwechsel erahnen. Die Sicht war außergewöhnlich klar und die Luft rein. Keine Feuchtigkeit und kein Staub trübte die Sicht. Voller Vorfreude auf eine weitere großartige Wanderung richte ich in der Früh die Jause her und als wir gegen 11:00 Uhr aufbrechen wollen sehen wir am Horizont über unserem Wandergebiet dicke Wolken aufziehen. Es ist ziemlich Windig und frisch. Ein Blick auf die Wetterkarte genügt um zu wissen, dass es mit der Wanderung heute nichts wird. In Santiago del Teide werden für heute maximal 13 Grad bei starkem Westwind vorher gesagt. Also ändern wir unseren Plan und machen einen kleinen Spaziergang an der Seepromenade Richtung Alcalá. Der Wind frischt auf und wir gehen wieder heim. Zu Hause gibt es eine weitere Lektion Spanisch. Die Wettervorhersage für morgen sieht wieder vernünftig aus. 19 Grad und Sonne in den Bergen. Hoffentlich trifft die Vorhersage zu, wollen wir doch morgen mit Sue und Andrew eine Wanderung unternehmen und uns dann anschließend bei Johanna in San José de Los Llanos kulinarisch und musikalisch verwöhnen lassen.


22.2.2020 - Wanderung bei San José de Los Llanos
Heute ist es wieder schön und warm. Von gestern ist nur die klare Sicht übriggeblieben und das ist gut so. Wir haben uns für heute zu einer Wanderung bei San José de Los Llanos mit unseren Engländern um 13:00 Uhr verabredet. Und schon geht es los, bei Sonnenschein und angenehmen Temperaturen. Der Teide war noch nie so klar zu sehen und die Mandelbäume blühen immer noch. Knapp 3 Stunden genießen wir die Natur bevor wir hungrig bei der Asociación Cultural El Risco einfallen. Das Essen ist einmal mehr sehr gut und das Bier schmeckt. Gegen 17:00 Uhr beginnt dann der kulturelle Teil. Eine wirklich gute Sängerin gibt ihr Bestes und wir fühlen uns hier pudelwohl. Gegen 18:30 Uhr brechen wir zur Heimfahrt auf und verbringen noch bei einem Absacker eine gemütliche Zeit auf unserer Terrasse. Was für ein schöner Tag!

 
 
 


23.2.2020 - der Sandsturm (la calima) - Grüße aus der Sahara
Bereits gestern im Laufe des Nachmittags wurden in Puerto de la Cruz die Karnevalsaktivitäten wegen Sturmwarnung abgesagt. Es hätte die große Parade stattfinden sollen, immer das Highlight für die Einheimischen. Der Sturm kam mit etwas Verspätung dann gegen Mitternacht. War es die letzten Tage eher kühl, so ließ der heiße Saharawind die Temperaturen schlagartig in die Höhe gehen. Um 6:00 Uhr in der Früh waren es bereits 30 Grad. Der sehr böige Wind bringt wieder einmal Unmengen von Staub mit sich. Der hier Fenster und Türen nie dicht sind schaut es in der Wohnung aus wie auf einer Baustelle. Der böige Wind hat auch ein paar Ziegel vom Dach des Nachbarhauses gerissen, welche in tausend Scherben jetzt auf unserer Terrasse liegen. An saubermachen ist nicht zu denken solange der Sturm anhält. Der feine Staub ist überall. Wir kehren die Wohnung und 10 Minuten später sieht es aus wie vorher. Also Besen zur Seite legen, Spanisch lernen und am Nachmittag ein Essen zubereiten - das ist alles was wir heute tun können. Der Wind soll gegen Abend nachlassen - ojalá.


Hier noch ein kleines Video von der Calima - so heißen diese Sandstürme hier

24.2.2020 - der Tag danach
Die Calima ist über die Kanaren hinweggezogen und hat schwere Schäden hinterlassen. Über Teneriffa, und das ist rund 400 km von der Westsahara entfernt, hatte der Sturm in Spitzen immer noch 120 km/h. Entwurzelte Bäume, abgedeckte Häuser und unzählige durch den Sturm geborstene Fenster gehen auf das Konto dieses Sandsturms. Teneriffa hatte gestern weltweit die schlechteste Luftqualität. Die Menschen wurden angewiesen die Häuser nicht zu verlassen, da die enormen Mengen an Feinstaub zu schweren Atembeschwerden führen können. Heute, bei nachlassendem Wind, sieht man auch bei uns die Verwüstung. Unsere Terrasse ist gepflastert mit zerbrochenen Dachziegeln, teils vom Nachbarhaus, teils von unserem. Wir beginnen aber erst einmal in unseren 4 Wänden Ordnung zu schaffen. Der Sand, eigentlich ist es feinster Staub, ist wirklich durch jede noch so kleine Ritze in die Wohnung gelangt. Überall wo man hinlangt liegt dieser mehlige Staub. Während Gerti sich ein Zimmer nach dem anderen vornimmt nehme ich den Außenbereich in Angriff. Schaufelweise verfrachte ich den Sand in Eimer und bringe sie zum Müll. Es werden so ca. 50 kg sein und sicher sind es noch einmal 20 kg die ich mit dem Gartenschlauch von unserer riesigen Terrasse mittels des Gartenschlauchs in den Gully verfrachte. Die Temperaturen liegen auch heute wieder über 30 Grad und die Arbeit ist schweißtreibend. Nach gut 2 Stunden ist die Terrasse wieder herzeigbar und es geht weiter in Gertis Schlafzimmer. Das Zimmer ist genau nach Südosten ausgerichtet und hat schlecht schließende Fenster. Ein gefundenes Fressen für die Calima. Auch hier kiloweise Sand, schön gleichmäßig im ganzen Raum verteilt. Nach 1 Stunde Arbeit ist auch dieser Raum wieder in Ordnung gebracht und weiter geht es mit Küche, Wohnzimmer und Bad. Gegen 16:30 Uhr sind wir endlich fertig, voll verdreckt und brauchen erst einmal eine Dusche. So, jetzt ist wirklich alles sauber - inklusive uns beiden - und der Magen knurrt. Wir gehen zum benachbarten Sunflower zum Abendessen und dann schnell wieder nach Hause und ins Bett. So kaputt wie heute könnten wir nach der heftigsten Bergtour nicht sein.

25.2.2020 - ein Tag zum ausruhen
Die Calima hat nicht nur auf Teneriffa seine Spuren hinterlassen sondern auch uns ganz schön herausgefordert. Der gestrige Putztag zeigt Nachwirkungen. Wir sind irgendwie wie erschlagen. Dazu trägt wahrscheinlich auch der Umstand bei, dass die Luft immer noch sehr verschmutzt ist und die Sonne dieses Luft- / Staubgemisch enorm erhitzt. Noch dazu ist es unglaublich schwül. Wenngleich die Inselregierung wegen der schlechten Luft die Bevölkerung dazu aufgerufen hat zu Hause zu bleiben, müssen wir kurz raus. Unsere Vorräte gehen zur Neige und Gerti braucht dringend einen neuen Kugelschreiber, die 3 die wir von zu Hause mitbrachten sind bereits leer geschrieben. Ja, unsere Spanischlektionen bedeuten auch viel Schreiberei. Um überhaupt zu Mercadona fahren zu können muss erst einmal unser Auto von der Dreckkruste befreit werden. Das geht ganz gut, haben wir doch einen sehr langen Gartenschlauch. Wir bekommen beim Mercadona alles was wir brauchen, außer einen Kuli für Gerti. Also machen wir uns zu Fuß auf den Weg in die Ortschaft und werden dann bei einem chinesischen Laden fündig. Die haben dort alles was man brauchen kann, wirklich alles außer Lebensmittel. Nachdem sich der Shop in der Nähe unseres Lieblingschinesen befindet gehen wir noch schnell auf einen Barrachito und dann nichts wie heim. Es ist wirklich unerträglich heiß und schwül. Zu Hause basteln wir uns ein gutes spätes Mittagessen und widmen uns noch eine gute Stunde unserem Spanisch. Hoffentlich bessert sich jetzt die Luftqualität schnell, wollen wir doch wieder einmal in die Berge. Unser Pool ist derzeit gesperrt. So wie der ausschaut möchte man da sowieso nicht reinspringen. Hier wartet auf den Hausmeister noch sehr viel Arbeit. 

   

26.2.2020 - Entwarnung
Wie ja bereits aus dem Medien zu erfahren war, hat das Corona Virus nun auch Teneriffa erreicht. In einem Hotel in Adeje wurden 4 Personen positiv getestet, 723 Urlauber sitzen seitdem in ihrem Hotel fest. Wie lange die Ein- und Ausgangssperre dauern wird, wurde bis jetzt von den Behörden noch nicht bekannt gegeben. Grundsätzlich müssen die Urlauber mit einer Dauer von 2-4 Wochen rechnen. Wir meiden Menschenansammlungen und verbringen unsere Zeit lieber in den Bergen. Heute Morgen war die Luft noch sehr mit Staub belastet. In der Hoffnung, dass auf 1200 Metern Höhe die Situation besser ist fuhren wir rauf zum Montana Tomaseche. Leider ist auch hier oben die Luft noch sehr getrübt und wir wandern nur einmal um den Berg herum. Da der Weg nicht als offizieller Wanderweg markiert ist sind wir hier ganz allein unterwegs. Es hat seit vielen Wochen nicht mehr geregnet und die Natur leidet. Eigentlich sollte hier oben dichtes Grün anzutreffen sein und unzählige blühende Bäume und Büsche, aber angesichts der vorherrschenden Trockenheit ist davon kaum etwas zu sehen. Erst bei der kleinen Caserio Los Partios - eine Einkehr in einem uralten Gemäuer - sehen wir einen der sonst hier zahllosen blühenden Bäume. Die Caserio hat heute leider zu und bis zur Risco von Johanna wollen wir nicht mehr weiter gehen. Also fahren wir wieder nach La Arena und gehen einmal mehr zum Chinesen auf eine Pizza und einen Barrachito. Es sind merklich weniger Leute unterwegs als in den letzten Tagen. Ob das nun am Corona Virus liegt oder daran, dass heute Aschermittwoch ist und sicher der Eine oder Andere einen dicken Kopf hat, wissen wir nicht. Fakt ist, dass unsere Art zu reisen, abseits der Touristenhochburgen und immer in privaten Apartments und nie in Hotels, die richtig ist.

 
 
 

27.2.2020 - alles ein bisschen durchwachsen
Als ich heute Früh aufstehe ist der Himmel voller Wolken. Es ist kühler als an den Vortagen und die Wolken lassen auf Regen hoffen. Die Natur wäre dankbar und wir auch. Nach dem Sandsturm wäre eine große Wäsche von oben genau das richtige. Aber es bleibt bei der dichten Bewölkung. Über den Bergen ist immer wieder ein streifen Blau zu sehen, aber der ist nicht verlockend genug da heute hochzufahren. Gerti kümmert sich um die Wäsche, ich ums Essen und bevor wir uns versehen ist es auch schon wieder Nachmittag. Noch eine Lektion Spanisch mit dem Resümee, dass momentan das Hirn nicht bereit ist neu Erlerntes aufzunehmen. In den letzten Tagen habe ich mir jeden Tag eine komplette Lektion gegeben, mit dem Erfolg, dass nichts davon haften blieb. Also zurück zum Start und die letzten 10 Lektionen aufmerksam wiederholen. Morgen haben wir einen Termin im Norden der Insel bei Santo Domingo, wo wir uns ein mögliches Quartier für 2021 anschauen werden. Hoffentlich regnet es nicht gerade dann! 

28.2.2020 - Herbergssuche
Das Wetter ist wieder manierlich, die Temperaturen moderat auch der Wind weiß was sich gehört. Da wir mit der Wohnsituation hier in La Arena nicht sehr zufrieden sind - die Fenster und Türen schließen nicht dicht und man muss jedes Mal wenn der Wind auffrischt damit rechnen, dass die Wohnung voller Staub und Sand ist - haben wir uns jede Menge Quartiere im Internet angesehen. Etwas qualitativ Hochwertigeres ist schon zu bekommen, hat aber auch seinen Preis. Da wir nicht bereit sind 2.000 Euro und mehr pro Monat auszugeben, haben wir uns überlegt einmal die Nordküste in Betracht zu ziehen. Ob man von La Arena in die Berge fährt oder von der Nordküste ist völlig egal. Aber auch im Norden sind die Quartiere teilweise unverschämt teuer und viele sind bereits für 2021 schon vorgebucht. Außerdem suche ich eine Unterkunft deren Besitzer auch hier lebt. Die meisten Ferienwohnungen im Süden sind im Besitz von Russen, Letten und Litauern, die hier bestenfalls eine Kontaktperson haben, welche dem Gast grad mal den Schlüssel in die Hand drückt. In dem kleinen Ort Santo Domingo der zur Gemeinde La Guancha gehört werde ich endlich fündig. Eva María vermietet 2 Apartments und ein kleines alleinstehendes Häuschen. Mich interessiert das größere Apartment und das schauen wir uns heute an. Santo Domingo liegt auf ca. 200 m Seehöhe und Evas Haus am oberen Ortsrand. Das Apartment ist wirklich hübsch. 2 Schlafzimmer, Wohnbereich und Küche, ein schönes Bad und eine nette Terrasse. Vor der Terrasse der Pool - was wollen wir mehr. Eva ist eine ganz reizende Person und gibt einem sofort das Gefühl zu Hause zu sein. Santa Domingo ist weitab der Touristen, authentisch, ländlich, vielleicht etwas altbacken aber im Grünen gelegen und genau das was wir suchen. Ein idealer Ausgangspunkt für unsere Wanderungen, sehr zentral zwischen Anaga- und Tenogebirge und nur wenige Autominuten von Puerto de la Cruz entfernt, wo man alles bekommt was man braucht. Wir erkunden ein klein wenig die Umgebung und stellen erfreut fest, dass hier noch richtig Landwirtschaft betrieben wird. Das Terrain wurde terrassiert und die unzähligen Steine zu Pyramiden angehäuft. Auf der Rückfahrt machen wir noch eine kleine Wanderung bei San José de Los Llanos wo wir natürlich bei der Asociación Cultural El Risco nicht vorbeigehen können ohne einzukehren. 

 
 
 
 
 

29.2.2020 - unser letzter Tag in La Arena
Gestern Abend bekommen wir von Eva María die Bestätigung unserer Buchung für 2021. Was bin ich froh, dass die Sucherei ein Ende hat! Eva macht uns einen Spezialpreis der unschlagbar ist, also alles bestens. Heute Morgen lässt die Sonne lange auf sich warten. Eine zähe Dunstschicht lichtet sich erst gegen Nachmittag. Uns ist das egal, haben wir doch auch so genug zu tun. Wir packen schon einmal einen Teil unserer Sachen, damit wir morgen Früh keinen Stress bekommen. Danach eine weitere Lektion Spanisch und schon ist es Nachmittag, die richtige Zeit um ein letztes Mal zu unserem Chinesen zu gehen. Ein Ensalada pescadore und 2 Portionen Chopitas, diese klitzekleinen Calamari schmecken einmal mehr hervorragend. Als Postre darf der Barrquito natürlich nicht fehlen. Noch ein kleiner Verdauungsspaziergang auf der Promenade Richtung Alaclá und schon ist es wieder Zeit für die Horizontale.

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